Drei italienische Geschichten nach Texten
von Luigi Pirandello und Eduardo de Filippo
Libretto von Wolfgang Willaschek
Österreichische Erstaufführung
Manfred Tojahn, geboren 1949, ist ein zeitgenössischer Komponist und Dirigent, der nicht nur in seiner Heimat Deutschland höchstes Ansehen genießt, sondern auch zunehmend in Österreich „entdeckt“ wird. Nach der bemerkenswerten Premiere seines „Orest“ im Oktober 2014 an der Neuen Oper Wien wird nun der Opern-Dreiteiler „Limonen aus Sizilien“ erstmals bei uns zu sehen sein. Schauplatz der österreichischen Erstaufführung ist das Große Studio der Universität Mozarteum Salzburg. Der Komponist wird dabei persönlich einen der drei Teile inszenieren.
Was die Verbindung von Musik und Libretto anbelangt, gilt Manfred Trojahn als Meister seines Fachs. „Seine Musik stützt, strukturiert und kommentiert die Aktionen. Sie entwickelt eine schöne Beweglichkeit, Feingliedrigkeit und, wo angebracht, auch dramatische Schlagkraft. Sie lullt nicht ein, sondern akkompagniert hellwach und klangsensibel die szenischen Vorgänge und Personen“, schreibt etwa die „neue musikzeitung“ im Jahr 2003 nach der Uraufführung in Köln.
Kai Röhrig, musikalischer Leiter der Mozarteum-Produktion, gelangt in seiner Analyse zu ähnlichen Schlussfolgerungen: „Die ,Limonen aus Sizilien‘ sind keine Oper, in der man von der Musik erschlagen wird. Manfred Trojahn komponiert unglaublich toll am Text bzw. am Dialog entlang, die Szenen sind fast wie im Schauspiel geschrieben. Die Musik hat ein wunderbares Gefühl für Spannung und Timing ohne sich dabei in Kantilenen, Pathos und Larmoyanz zu verlieren – Musik als tragende Gestaltungsebene und gleichzeitig im Dienste von Ausdruck, von Inhalt und von Situationen.“
Die Regisseurin Mascha Pörzgen ist in diesem Semester zu Gast am Mozarteum. Sie erarbeitete mit den Studierenden der Opernklasse zwei der Kurzopern aus dem Triptichon „Limonen aus Sizilien“.
Mit der Bühnen- und Kostümbildnerin DIETLIND KONOLD verbindet sie eine langjährige künstlerische Zusammenarbeit, nach „Katja Kabanova“ (2006) und „Cosi fan tutte“ (2009) ist dies ihre dritte gemeinsame Produktion.“
Die Handlung: Grundlage der drei Episoden sind Geschichten nach Texten von Luigi Pirandello und Eduardo de Filippo. Sie liegen jeweils etwa dreißig Jahre auseinander und erzählen von drei Stationen im Leben des Micuccio Fabbri. Dabei wird seine Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen und schließlich zum alten Mann geschildert. „In den drei Episoden wird unter anderem dargestellt, wie viel man aus seiner Kindheit als Erwachsener noch mit sich herumträgt – das nennt man wohl Schicksal “, beschreibt Kai Röhrig den kurzweiligen Opernabend. In Summe dauert die Inszenierung der erstmals in Österreich aufgeführten Oper lediglich zwischen einer und eineinhalb Stunden.
MI | 06.05.2015 | 19:00 Uhr |
FR | 08.05.2015 | 19:00 Uhr |
Musikalische Leitung | Kai Röhrig | |
Inszenierung | Der Schraubstock: Manfred Trojahn | |
Limonen aus Sizilien: Mascha Pörzgen | ||
Eine Freundschaft: Mascha Pörzgen | ||
Ausstattung | Dietlind Konold | |
Kammerorchester der Universität Mozarteum | ||
Nr. 1: Der Schraubstock | ||
Giulia Fabbri | Claire Austin / Aleksandra Raszyńska | |
Andrea Fabbri | Pedro Velázquez | |
Antonio Serra | Konstantin Riedl / Aron Cortes | |
Anna | Katrin Heles / Maria Kjartansdóttir | |
Nr. 2: Limonen aus Sizilien | ||
Sina Marnis | Sassaya Chavalit | |
Marta Marnis | Julia Rath | |
Dorina | Maria Kjartansdóttir / Katrin Heles | |
Micuccio Fabbri | Thomas Huber | |
Ferdinando | Thomas Hansen | |
Nr. 3: Eine Freundschaft | ||
Carolina Fabbri | Jennie Samuelsson | |
Micuccio Fabbri | Aleksander Rewiński | |
Alberto Serra | Fernando Araujo |